Der Jahresauftakt des Außenhandels ist ernüchternd. Obwohl sich die Ausfuhren zuletzt mit immer neuen Höchstwerten von den vielen Krisenherden weltweit unbeeindruckt gezeigt hatten, ist der Export kein Selbstläufer. Vielmehr haben die niedrigen Rohstoffpreise und die EZB-Politik das Bild überzeichnet. Dies erklärte BGA-Präsident Anton F. Börner in Berlin zur Entwicklung des deutschen Außenhandels.
Zuvor hatte das Statistische Bundesamt die Januarzahlen für den deutschen Außenhandel bekannt gegeben. Demnach betrug der Wert der deutschen Exporte 90,0 Milliarden Euro, ein Rückgang um -1,4 Prozent im Vorjahresvergleich. Mit einem Warenwert von 74,0 Milliarden Euro sind die deutschen Importe hingegen um 1,5 Prozent höher als 2014 gewesen. Damit schloss die Außenhandelsbilanz mit dem bisher höchsten Überschuss von 13,6 Milliarden Euro ab.
In den vergangenen Monaten bekamen die deutschen Ausfuhren kräftigen Rückenwind durch den künstlich niedrig gehaltenen Eurokurs. Dieser Effekt scheint nun erwartungsgemäß zu verpuffen, und die Probleme der Weltwirtschaft treten zutage. So war der Rückgang der Nachfrage aus den Ländern außerhalb der EU mit 5 Prozent am größten. Vor diesem Hintergrund halten wir auch nichts von einer weiteren Zinssenkung der EZB, weil sie nichts bringt, aber die Risiken verschärft.
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