Die Auswirkungen des Brexit für die Wirtschaft wollte eine von Wirtschaftsministerin Dr. Hoffmeister-Kraut angeführte Delegation nach Großbritannien am 21. und 22. Februar 2017 ausloten. Von mehr Klarheit kann jedoch keine Rede sein.

Die aus Vertretern von Verbänden, Kammern und Unternehmen aus Baden-Württemberg bestehende Delegation erfuhr aus den geführten Gesprächen mit Institutionen und Unternehmen in London vor allem, dass auch in Großbritannien der Ausgang der Beitrittsverhandlungen als völlig offen bewertet wird. Vom Zurückfallen auf WTO-Standards bis hin zum fast unbeeindruckten Verbleib im europäischen Binnenmarkt hielten die britischen Gesprächspartner alles für vorstellbar.

Till Blässinger, Vizepräsident des Verbandes grosshandel-bw und geschäftsführender Gesellschafter der Josef Blässinger GmbH + Co. KG in Ostfildern zog deshalb die Schlussfolgerung:

„Wir müssen auf viele Szenarien vorbereitet sein. Ich bin nach den Gesprächen erstaunt, wie wenig Klarheit über die zu erwartenden Folgen des Brexit in Großbritannien herrscht.“

Da sich Unsicherheit in der Regel lähmend auf die Wirtschaft auswirkt, bleibt zu hoffen, dass zügig und zielorientiert geführte Verhandlungen schnell Klarheit schaffen. Wie auch immer das Ergebnis dann aussehen wird, der baden-württembergische Mittelstand wird sich mit der ihm eigenen unternehmerischen Flexibilität darauf einzustellen wissen.

Ein Beitrag zur Delegationsreise wurde in SWR-Aktuell vom 22.02.2017 um 19.30 Uhr (ab Minute 18:08) gesendet. Hier geht es zum Beitrag:
http://swrmediathek.de/player.htm?show=1e329340-f936-11e6-9102-005056a12b4c

 

Aus Gründen der besseren Lesbarkeit verwenden wir die männliche Form.
Wir meinen immer alle Geschlechter im Sinne der Gleichbehandlung.